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Satztypen: Lexikalisch oder/und phrasal?

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Satztypen, Konstruktion, Lexikon, Minimalismus, Kartographie, HPSG, topologische Felder

Dieser Aufsatz ist 2015 erschienen in Rita Finkbeiner und Jörg Meibauer (Hgg): Satztypen und Konstruktionen im Deutschen. Linguistik – Impulse und Tendenzen. De Gruyter, Berlin, New York, Heidelberg, 72–105.

In den vergangenen Jahrzehnten war die Frage, ob linguistisches Wissen eher lexikalisch oder phrasal zu beschreiben ist, ein Dauerbrenner. Viele Aspekte der jeweiligen Analysevorschläge lassen sich problemlos in andere Ansätze übertragen, ich bin jedoch der Meinung, dass alle Phänomene, die mit Valenz und Valenzalternationen zu tun haben, lexikalisch analysiert werden müssen. Es stellt sich dann die Frage, wie sich die Analyse der verschiedenen Satztypen mit einer entsprechenden lexikalischen Analyse verbinden lässt.

In diesem Aufsatz werde ich gewisse Daten diskutieren, die für eine rein oberflächenorientierte phrasale Analyse problematisch sind. Ich werde zeigen, dass die syntaktische Grundanalyse lexikalisch möglich ist. Für die Ausdifferenzierung der Satztypen ist es jedoch nötig, auf die konkrete syntaktische Konfiguration Bezug zu nehmen, in der eine Lexikoneinheit realisiert wird. Ich zeige, wie sich so ein hybrider Ansatz im Rahmen der Kopfgesteuerten Phrasenstrukturgrammatik (HPSG) umsetzen lässt.

Der Aufsatz enthält auch eine Diskussion der Frage, ob und welche Art von leeren Elementen man annehmen sollte/darf und einen Vergleich mit aktuellen Minimalistischen Analysen à la Rizzi.

Entwurf vom 14.09.2015: