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Das Babel-System - Phänomene

Folgende Phänomene sind im Babel-System implementiert und in Deutsche Syntax Deklarativ dokumentiert:

• Morphologie
  • eine Hierarchie lexikalischer Typen wird genutzt
  • flektierte Lexikoneinträge werden mit Hilfe lexikalischer Regeln erzeugt
• Syntax/Semantik
  • Subkategorisierung und Verbindung der semantischen Rollen
  • Semantik (Situationssemantik)
• Modifikation
  • Adjektive,
    (Eine kluge Frau liebt einen schönen Mann.)
  • adjektivische Partizipien
    (Karl glaubt, seine ihn betrügende Frau schlagen zu dürfen.,
    Der zu lesende Aufsatz ist interessant.,
    Der von den Studenten geliebte Professor wurde entlassen.)
  • Adverbien,
    (Karl schlief gestern.)
  • Negation,
    (Frank schlief nicht in der Vorlesung.)
  • Kapslung
    (Der angeblich von meiner Sekretärin vorgeschlagene Termin paßt mir nicht.,
    Der mutmaßliche Mörder konnte fliehen.)
  • Relativsätze
    (Der Mann, von dessen Frau Maria ein Bild gemalt hat, das ich kenne, schläft.)
• freie Relativsätze
  
  • als Komplement
    (Was er nicht kennt, ißt er nicht.)
  • als Modifikator
    (Wo du schläfst, ist es laut.)
  • Kopulakonstruktionen
    (Was bei Ingria ein Subsumptionstest ist, ist bei Dalrymple und Kaplan ein Enthaltenseinstest.)
  • Kasuskompatibilität
    (Die da stehen, kennen wir nicht.)
  • Extraposition
    (Ich habe dir erzählt, was ich dir erzählen wollte.)
• Possessiva
  (Karl glaubt, seine Frau betrügen zu dürfen.)
• Kongruenz
  • Adjektive, Nomina, Determinatoren,
    
    • Determinatorenklasse
      (Der faule Beamte schläft.
      aber: Ein fauler Beamter schläft.)
    • Plural und Modifikation und Determinatorenklasse
      (Faule Männer schlafen.
      Die faulen Männer schlafen.)
  • Relativpronomina / Bezugsnomina,
  • Subjekt-Verb-Agreement
    • Hilfsverben,
    • subjektlose Verben / unpersönliche Konstruktionen
      (Dem Lehrling wird vor der Prüfung gegraut haben.,
      Es wurde getanzt.)
• Kasuszuweisung und Passiv
  • Es wird zwischen strukturellem und lexikalischem Kasus unterschieden. Damit sind Hilfsverbkonstruktionen und Passiv im Deutschen elegant zu erklären.
    
    • Aktiv/Passiv
      (Der Mann schlägt den Grammatiker.,
      Der Grammatiker wird geschlagen.
      aber: Der Mann hilft dem Grammatiker.,
      Dem Grammatiker wird geholfen.,
      Es wurde getanzt.)
    • Dativ-Passiv
      (Ich werde ein Buch geschenkt bekommen haben.)
    • Zustandspassiv
      (Die Mannschaft ist geschlagen.)
    • Zustandsrefelexiv
      (Karl ist erholt.)
    • lassen-Passiv
      (Karl läßt den Mechaniker das Auto reparieren.,
      Karl läßt das Auto reparieren.,
      Karl läßt das Auto vom Mechaniker reparieren.,)
    • Passiv mit reflexiven Konstruktionen
      (Hier wird sich von euch nicht gewaschen.)
    • Modale Infinitive (haben/sein + zu-Infinitiv)
      (Die Studenten haben den Aufsatz bis Montag zu lesen.,
      Der Aufsatz ist bis Montag zu lesen.)
    • Akkusativ mit Infinitiv (AcI)
      ( Der Professor läßt den Studenten den Grammatiker schlagen.)
    • Fernpassiv
      (Der Wagen wurde zu reparieren versucht.)
    • Kongruenzkasus
      (Sie nannte ihn einen Lügner.,
      Er wurde ein Lügner genannt.,
      Ich sehe ihn als meinen Freund an.,
      Er wurde als mein Freund angesehen.)
• Anhebung und Kontrolle
  • Anhebung
    (Es scheint geregnet zu haben.)
  • Kontrolle
    (Maria behauptete, diesen Mann nicht zu kennen.,
    Maria zwingt den Mann, sich zu verändern.)
  • Kohärente und inkohärente Konstruktionen
    (Marianne darf nicht rauchen.)
• (Symmetrische) Koordination
  (Der weder von den Professoren noch von den Studenten geliebte Vorsitzende hielt einen Vortrag.)
• Wortstellung
  • Verbstellung
    • Verberst-,
      (Hat Karl seinem Chef das Buch gegeben?)
    • Verbzweit-
      (Karl hat seinem Chef das Buch gegeben.,
      mit positionalem es: Es kam ein Mann herein.,
      Es wurde gelacht.)
    • Verbletztstellung
      (Ich behaupte nicht, daß Karl seinem Chef das Buch gegeben hat.)

  • nichtlokale Abhängigkeiten (Unbounded Dependencies)
    • Voranstellung beliebig tief eingebetteter Konstituenten
      (Von welcher Cousine hast du ein Bild ins Photoalbum geklebt?)

    • Vorfeldbesetzung durch Komplemente und Adjunkte
      (Den Mann hat Karl gestern geschlagen.,
      Gestern hat Karl den Mann geschlagen.)

    • Voranstellung von Verbzusätzen
      (Bus ist Karl gefahren.)

    • Relativsätze
      
      • Relativpronomen im Komplement
        (Ich kenne eine Frau, von der ein Bild gemalt wurde.)
      • Relativpronomen im Adjunkt
        (Die Vorlesung, in der Maria geschlafen hat, war langweilig.)
      • verschiedene Rattenfängerkonstruktionen
        (das Angebot, das auszuschlagen sie die heupferdmäßige Dummheit hatte,
        die Ratten, die zu fangen Hubert versuchen wird
        aber: die Ratten, die Hubert zu fangen versuchen wird,
        die Ratten, die Hubert versuchen wird zu fangen)

  • relativ freie Konstituentenstellung im Mittelfeld
    (Gibt die Frau dem Mann das Buch?,
    Gibt die Frau das Buch dem Mann?,
    Gibt dem Mann die Frau das Buch?, usw.)

  • Adverbien im Mittelfeld
    (Deshalb hat gestern Karl sofort dem Jungen unauffällig den Ball gegeben.)

  • Extraposition
    • Behandlung der Extraposition über Wortstellungsdomänenbildung nach Kathol (1995)
    • Extraposition von Komplementen und Modifikatoren (Relativsatzextraposition siehe oben)
      (Ich habe die Kopie der Fälschung des Bildes eines Mannes gesehen, der auf einem Satyr reitet.)
    • Explikative Konstruktionen
      (Es fiel einem Grammatiker auf, der den Satz untersuchte, daß dieser Satz grammatisch ist.,
      Maria ist so klug gewesen, nicht in der Vorlesung zu schlafen, die ich gehalten habe.)
    • Postpositionen als Landeplatz
      (Er hat die Frau des Geldes wegen, das er geschenkt bekam, geschlagen.)
      Der Satz hört sich vielleicht etwas merkwürdig an, entsprechende Sätze sind aber möglich:
      Man muß nicht gleich eines Sachverständigen wegen, der seinen Mund nicht halten kann, die gesamte Konkurenz kopfscheu machen. (Schachtl, 1992)

  • Wortstellungsdomänen + generalisiertes Head-Filler Schema für bestimmte Spezialfälle
    (Ich behaupte, daß von Maria gestern ein Bild gemalt wurde.)

  • Preposition Stranding
    • Komplemente
      (Da hat Karl mit gerechnet.,
      Weil Karl da nicht mit gerechnet hat, konnte der mutmaßliche Mörder fliehen.)
    • Modifikatoren
      (weil da Karl drin geschlafen hat.)

  • Linksversetzung
    (Der Montag, der passt mir nicht.,
    Wem das nicht gefällt, der kann etwas anderes machen.)

  • Oberfeldumstellung (Auxiliary Flip)
    (Ich glaube, daß Karl das Buch wird lesen dürfen.)

  • Voranstellung von Nichtmaximalprojektionen (Verbal- und Adjektivphrasenteile)
    (Partial Verb Phrase Fronting)
    
    • mit Passiv:
      (Von Studenten gekauft wird das Buch oft.)
    • mit Modifikation:
      (Gelesen hat er den Aufsatz in der Bahn.)
    • mit Extraposition:
      (Eine Geschichte erzählen wird der Mann ihm gleich, die den Chef schockiert hat.)
    • mit Extraposition in der vorangestellten Konstituente:
      (Einen Hund füttern, der hungrig ist, wird Frank (wohl) dürfen.)
    • mit der dritten Konstruktion in der vorangestellten Konstituente:
      (Versucht, einen Freund vorzustellen, hat er ihr (noch nie).
    • mit Preposition Stranding
      (Gerechnet hat Karl da nicht mit.)
    • Adjektivphrasenteile:
      (Treu will Karl seiner Frau sein.)
    • Adjektivphrasenteile + Extraposition:
      (Stolz wird Karl darauf sein, daß er das Buch geschrieben hat.)

  • Dritte Konstruktion
    (Ich habe Karl das Buch versprochen zu lesen.)
    • mit Extraposition
      (Ich habe ihr versucht einen Freund vorzustellen, den ich (schon) lange kenne.)

• Skopus
  • Skopus von Adverbien und Negation in Abhängigkeit von der Konstruktionsart des Verbs (kohärente / inkohärent)
    (Karl darf nicht zu schlafen versuchen.,
    Karl darf versuchen, nicht zu schlafen.,
    Karl darf nicht versuchen zu schlafen.)