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Scrambling in German – Extraction into the Mittelfeld

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Nichttransformationale Syntax des Deutschen, HPSG

Deutsch ist eine Sprache mit relativ freier Wortstellung. In den letzten Jahren wurde in allen syntaktischen Theorien intensiv an der Beschreibung sogannter Scrambling-Phänomene gearbeitet.

In dem Aufsatz beschäftige ich mich mit einigen Spezialfällen von Scrambling, die nicht mit flachen Satzstrukturen oder Wortstellungsdomänen allein beschrieben werden können. Zu den diskutierten Phänomenen gehören PP-Komplemente von Nomina und Adjektive, die getrennt von ihrem Kopf im Mittelfeld auftauchen können (1b).

(1) a. [Von welcher Cousine]i hast du [ein Bild _i] ins Photoalbum geklebt?
    b. Ich habe [von Maria]i gestern [ein Bild _i] ins Photoalbum geklebt.
Wie im Aufsatz gezeigt wird, verhalten sich solche Konstruktionen völlig analog zu Konstruktionen mit gestrandeten Präpositionen (2).
(2) a. [Da]i hat Karl [ein Argument [gegen _i]] vorgebracht.
    b. , daß [da]i Karl [ein Argument [gegen _i]] vorgebracht hat.

Die Ähnlichkeit zwischen Einsetzung ins Mittelfeld in der Extraktion ins Vorfeld wird genutzt, um diese Phänomene durch eine verallgemeinerte Version des HPSG-Head-Filler-Schemas zu beschreiben.


Ein kurze Version dieses Aufsatzes wurde 1995 auf der tenth Pacific Asia Conference on Language, Information and Computation in Hongkong präsentiert.

DFKI-Report 97-06 (24 Seiten)

PACLIC Veröffentlichung (5 Seiten):