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Phrasal or Lexical Constructions?

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Konstruktionsgrammatik, HPSG, Resultativ­konstruktion, derivationelle Morphologie, Vererbung, Idiome

Dieser Aufsatz ist 2006 in Language 82(4), Seiten 850–883 erschienen.

Seit Beginn der 90er Jahre sind im Rahmen der Konstruktionsgrammatik viele Aufsätze erschienen. Obwohl Kay und Fillmore (1999, S. 19) darauf hingewiesen haben, daß Konstruktionen nicht notwendigerweise phrasal sein müssen, haben die meisten Autoren phrasale Konstruktionen vorgeschlagen. Im Fall von durch die Konstruktionsgrammatik inspirierten HPSG-Analysen ist das besonders klar.

Im vorliegenden Aufsatz zeige ich, daß der Unterschied zwischen phrasalen und lexikalischen Ansätzen nicht so groß ist, wie es mitunter behauptet wird. Jedoch kann die Entscheidung für einen der beiden Ansätze erhebliche Konsequenzen haben. Das wird am Beispiel der Resultativkonstruktionen erläutert, für die in der Literatur sowohl phrasale als auch lexikalische Analysen vorgeschlagen wurden. Ich zeige, daß eine sehr große Anzahl verschiedener Konstruktionen gebraucht wird, um alle möglichen Realisierungen von Resultativkonstruktionen mit phrasalen Konstruktionen abzudecken. Es wird gezeigt, daß Adjunkte, komplexe Prädikate und derivationelle Morphologie für phrasale Analysen erhebliche Probleme darstellen, für lexikonbasierte Ansätze jedoch völlig problemlos sind.