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Persian Complex Predicates and the Limits of Inheritance-Based Analyses

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Komplexes Prädikat, Persisch, Deutsch, Konstruktionsgrammatik, HPSG, Vererbung, Default

2010 in Journal of Linguistics 46(3), Seiten 601–655.

Komplexe Prädikate im Persischen stellen eine interessante Herausforderung dar, da sie sowohl Wort- als auch Phraseneigenschaften haben. Zum Beispiel können derivationelle morphologische Prozesse auf sie angewendet werden, sie sind aber auch durch das Futurhilfsverb oder das Negationspräfix trennbar.

Unter den Vorschlägen zur Analyse gibt es solche, die die Persischen komplexen Prädikate ausschließlich phrasal und solche, die sie ausschließlich im Lexikon behandeln. Gemischte Analysen, die die komplexen Prädikate als Wörter im Defaultfall und als Phrasen im Nicht-Defaultfall analysieren, wurden ebenfalls vorgeschlagen.

In diesem Aufsatz zeige ich, dass Theorien, die ausschließlich auf der Klassifikation von Mustern basieren, die Fakten nicht auf eine aufschlußreiche Weise erklären können, es sei denn sie würden auf Transformationen oder ähnliche Hilfsmittel zurückgreifen. Ich zeige dann, dass ein lexikalischer Ansatz zusammen mit entsprechenden ID-Schemata und einer Argumentanziehungsanalyse keins der Probleme des klassifizierungsbasierten Ansatzes hat und dass der lexikalsiche Ansatz sowohl die Wort- als auch die Phraseneigenschaften der komplexen Prädikate erklären kann.

Die Analyse ist Bestandteil eines computerverarbeitbaren Fragements des Persischen.