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Solving the Bracketing Paradox: The Morphology of German Particle Verbs

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Morphologie, Flexion, Derivation, Partikelverben, Syntax, HPSG, Deutsch

Titel: The Morphology of German Particle Verbs: Solving the Bracketing Paradox

Dieser Aufsatz ist 2003 im Journal of Linguistics 39(2), Seiten 275-325 erschienen.

Eine frühere Version ist erschienen in Frank van Eynde, Lars Hellan and Dorothee Beermann (Hgg), 2002: Proceedings of the HPSG-2001 Conference, Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, Stanford: CSLI Publications, Seiten 247-266.

Die Tatsache, daß Flexionsaffixe immer mit dem verbalen Stamm kombiniert werden, führt zu einem Klammerparadoxon in der Morphologie der Partikelverben, da der semantische Beitrag der Flexion immer Skopus über das gesammte Partikelverb hat.

Außerdem gibt es Derivationsaffixe (wie zum Beispiel -bar), die produktiv nur mit transitiven Verben verbunden werden können. Bei Derivation mit Partikelverben, deren Objekt durch die Partikel lizenziert ist, kommt es somit zu einem weitern Klammerparadoxon.

Ich beschäftige mich mit Nominalisierungen und Adjektivderivation, die ebenfalls wegen verschiedener Klammerparadoxa in der Literatur diskutiert wurden. Ich schlage eine Analyse vor, die davon ausgeht, daß Flexions- und Derivationsaffixe immer mit einer Form des Stammes kombiniert werden, die bereits die Information über eine Verbpartikel enthält, allerdings unterspezifiziert und ohne die phonologische Realisierung der Partikel. Die Partikel wird vom Verb selegiert und mit diesem nach Flexion und Derivation kombiniert. So verschwinden die Klammerparadoxa und auf komplexe Mechanismen wie Umklammerung (rebracketing) kann verzichtet werden.

Neben morphologischen Eigenschaften der Partikelverben werden auch syntaktische Eigenschaften diskutiert und eine syntaktische Analyse entwickelt. Der Aufsatz zeigt also, wie morpholgische, syntaktische und semantische Eigenschaften der Partikelverben erfaßt werden können.

Entwurfsversion für das Journal of Linguistics

Endgültige Version bei Cambridge University Press:

CSLI-Version (20 Seiten):