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Headless in Berlin: Headless structures in Head-Driven Phrase Structure Grammar

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: HPSG, Kopf, NP, DP, leeres Element

Dieser Aufsatz ist 2022 erschienen in Ulrike Freywald, Horst Simon & Stefan Müller: Headedness and/or grammatical anarchy? (Empirically Oriented Theoretical Morphology and Syntax 11). Berlin: Language Science Press.

In diesem Aufsatz beschäftige ich mich mit dem Status von Köpfen in der Kopfgesteuerten Phrasenstrukturgrammatik (Head-Driven Phrase Structure Grammar, HPSG). Ich stelle zuerst die Grundannahmen vor: Lexikalische Kodierung von Valenz am Kopf, Projektion von Kopfmerkmalen. Dann diskutiere ich einmal mehr, ob NP- oder DP-Strukturen angenommen werden sollten. Ich zeige, dass in NPen sowohl der Determinator als auch das Nomen fehlen kann und schlage Analysen mit leeren Elementen vor. Der Krieg um leere Elemente wird seit Jahren erbittert geführt. In einem eigenen Abschnitt zeige ich deshalb, wie leicht man Grammatiken mit leeren Elementen in solche ohne leere Elemente umwandeln kann, und erkläre dann aber, warum man das nicht tun sollte. Nach der Diskussion von Strukturen mit leeren Köpfen beschäftige ich mich mit der Jackendoffschen NPN-Konstruktion und argumentiere, dass diese tatsächlich kopflos sind. Für die HPSG ist das aber unproblematisch, weil sie kopflose Strukturen prinzipiell zulässt.

Der Aufsatz schließt mit Bemerkungen zum Erwerb von leeren Elementen und dafür nötiger einzelsprachlicher Evidenz.

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