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An HPSG Analysis of German Depictive Secondary Predicates

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Sekundäre Prädikate, Deutsche Syntax, Argumentstruktur, HPSG

Titel: An HPSG Analysis of German Depictive Secondary Predicates

Dieser Aufsatz ist 2004 erschienen in: Proceedings of Formal Grammar 2001 / MOL 7, Electronic Notes in Theoretical Computer Science 53, Seiten 233–245.

In diesem Aufsatz zeige ich, daß sich Zustandsprädikate im Deutschen auf Subjekte, Akkusativobjekte und Dativobjekte beziehen können. Sehr eingeschränkt ist auch der Bezug auf Präpositionalobjekte möglich. Man kann feststellen, daß Sätze mit einem Dativ- oder Präpositionalobjekt als Bezugselement markierter sind als solche mit einem Subjekt bzw. Akkusativobjekt als Bezugselement. In der Literatur wird oft behauptet, daß Bezugname auf Dative generell ausgeschlossen ist, was im Artikel jedoch eindeutig widerlegt wird. Der Grad der Markiertheit von Sätzen mit Dativbezug wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflußt. Unter anderem kann man fesstellen, daß die Bezugname auf Dativnominalphrasen umso besser ist je weniger andere mögliche Bezugsnomina an der Oberfläche realisiert sind.

(1) Nackt wurde ihm klar, daß sein Anzug für immer verloren war.
(2) Ihr wurde nackt geholfen.
Man kann feststellen, daß die Verfügbarkeit von Komplementen als Bezugselement der Obliqueness-Hierarchie von Keenan und Comrie entspricht.

Beispiele wie (3) zeigen, daß entgegen manch anderer Behauptung die Bezugnahme auf nicht an der Oberfläche ausgedrückte Elemente möglich ist.

(3) a. Das Buch wurde nackt gelesen.
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Ich schlage eine Kontrollanalyse vor. Die Koreferenz des Subjekts des Prädikats und des Bezugselements wird durch eine Koindizierung des Bezugselements, das in der Argument-Struktur des Verbs repräsentiert ist, mit dem Subjekt des Prädikats erreicht.

FG-Artikel (12 Seiten)