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Resultativkonstruktionen, Partikelverben und syntaktische vs. lexikonbasierte Konstruktionen

Autor: Stefan Müller

Stichwörter: Konstruktionsgrammatik, HPSG, komplexes Prädikat, Verbalkomplex, sekundäres Prädikat, Resultativ­konstruktion, Partikelverb

Dieser Aufsatz ist 2006 erschienen in Kerstin Fischer und Anatol Stefanowitsch (Hgg): Konstruktionsgrammatik. Von der Anwendung zur Theorie, Stauffenburg Linguistik, Nr. 40, Tübingen: Stauffenburg Verlag, 177–202.

In diesem Aufsatz vergleiche ich Ansätze zur Beschreibung der Resultaitvkonstruktion und der Partikelverben in den Frameworks Head-Driven Phrase Structure Grammar (HPSG) und Konstruktionsgrammatik. Die beiden Frameworks sind verwandt und teilweise sind Analysen durch Analysen aus dem jeweils anderen Framework inspiriert. In beiden Frameworks werden phonologische, syntaktische, semantische und pragmatische Aspekte innerhalb einer Struktur repräsentiert. In der Konstruktionsgrammatik gibt es jedoch eine Tendenz, Phänomene durch Bezug auf Phrasen zu erklären, wohingegen HPSG lexikonorientierter ist.

In meinem Aufsatz plädiere ich dafür, die Resultativkonstruktionen nicht auf phrasaler Ebene zu erklären, da solche Analysen Transformationen oder Metaregeln benötigen würden und auch Probleme bei der Behandlung von Adjunkten und derivationeller Morphologie aufwerfen. Außerdem kann man, wenn man die Resultativkonstruktion an phrasalen Konfigurationen festmacht, Generalisierungen in bezug auf die Resultativkonstruktion über Sprachgrenzen hinweg nicht erfassen. Ein lexikonbasierter Ansatz – wie er auch von Boas (2003) im Rahmen der Konstruktionsgrammatik vorgeschlagen wurde – ist meiner Meinung nach adäquater. Ich zeige, daß solch ein Ansatz syntaktisch parallel zur Verbalkomplexbildung und zu Partikelverbkonstruktionen ist.

Entwurf vom 25.03.2006: